2. Lehrjahres
Auf die letzte Teilfläche tapezierten wir eine Strukturvliestapete auf Stoß, was ich zum Glück schon öfter gemacht hab und es mir deshalb leicht gefallen ist. Viele hatten mit den Spannungen zu kämpfen, welche beim „ums Eck tapezieren“ entstehen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert die Tapete an dieser Stelle zu Bearbeiten. Am letzten Tag unseres Lehrganges strichen wir die Bodenplatte, besserten Fehlstellen aus und räumten die Werkstatt auf, sodass der Lehrer das Endergebnis unserer Arbeit bewerten konnte.
Nun ist es wieder soweit, 4 Wochen überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in der Maler- und Lackierer Innung sind zu bewältigen. Sie sind Pflichtveranstaltungen für alle Azubis und bis zur Beendigung der Lehre müssen alle Lehrgänge absolviert sein.
Ãœberbetriebliche Ausbildung im 2. Lehrjahr
Der erste Tag startete wie immer mit der Besprechung des Kursablaufs, Hausordnung und Spintübergabe. Dann ging es auch schon an die Praxis, wir besprachen kurz den Arbeitsauftrag und fingen dann mit ein paar Übungen an. So entstanden Ornamente, die wir mit Malstock und Pinsel auslegten, um das genaue Beschneiden zu lernen. Ist garnicht so leicht, man muss sich durchgehend konzentrieren. Das Ornamentgitter wurde auf Regafolie aufgezeichnet, ausgeschnitten und aufgeklebt. Nach Einweisung der Spritzkabine und Pistole durften wir das Ganze mit der Mini-jet auf die vorbereitete MDF-Platte nebeln. Der nächste Teil der Arbeit verlief ähnlich. Es wurden 3D-Würfel entworfen und vergrößert zusammengesetzt. Anschließend mit Malstock/Pinsel ausgelegt, auf Pauspapier gepaust, auf Regafolie übertragen, ausgeschnitten und mit Mini-jet genebelt. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Lichteinfall stimmt (Licht kommt immer von links oben). Zum Schutz der Platten wurde Acrylklarlack aufgetragen. Auch die aufwendige Schleiflacktechnik ist mir sehr gut gelungen. Hierbei wird Bimsmehl mit einem Modler so lange über die Platte geschliffen, bis die Oberfläche matt war.
In der zweiten Woche bereiteten wir außerdem unsere Kojen vor. Alte Tapete entfernen, Fläche und Kanten glatt schleifen, mit Glattvliestapete tapezieren und weißer Farbe vorstreichen. Laut Plan zeichneten wir die Einteilung auf. Die Schablone „Kids Club“ wurde in der Mitte aufgeklebt und mit den 3 vorgegebenen Farben (rot,gelb,grün) beliebig ausgestupft.
Das fertige Werk
Außerdem mussten wir unser Handwerk mit vielen Techniken repräsentieren. Die Schablonierung stellte ich mit einer Lasurtechnik in einem erfrischendem Türkis zur Schau. Da mir dies am Anfang missglückte, weil die Lasur zu dickflüssig war, musste ich es nochmal machen. Ja auch ich mache Fehler. Ich hab draus gelernt und weiß was ich das nächste mal besser machen kann. Die Zwischenräume des leuchtroten Kreuzes füllten wir mit Piccoputz, der auf Kornstärke abgezogen wurde. Eine besonders glatte Fläche braucht man bei der Glättetechnik. Nach 2 mal grundspachteln + Zwischenschliff wird die abgetönte Designspachtelmasse mehrmals gefleckelt aufgetragen und poliert. Zusätzlich übten wir an den Kojen im oberen Bereich eine Wickeltechnik und im Sockelbereich eine Schwammtechnik. Hier setzte ich auf schlichte Eleganz.
mal ein Kaffeepäuschen zwischen drin
Die letzten Stunden verbrachten wir noch in einer Kneipe namens IRISH PUB, wo ich mein erstes Guiness probierte. Trotz des bitteren Geschmacks muss ich sagen wars nicht schlecht.
Vom 19. – 22.03.19 flog ich zusammen mit meinem Chef, aufgrund meiner guten Noten in der Berufsschule sowie Innungskurs, nach Köln und erlebte dort schöne, sowie lehrreiche Tage.
Da dies erst mein zweiter Flug war, muss ich zugeben, dass ich ein wenig aufgeregt war. Aber als wir dann endlich über den Wolken schwebten, genoss ich die gigantische Aussicht.
Zwischendurch bekamen wir einen kleinen Snack, dazu Tomatensaft. Insgesamt dauerte der Flug 45 min, bis wir am Flughafen Köln/Bonn landeten.
Mitsamt Gepäck machten wir uns dann mit der S-Bahn auf den Weg zu unserem modern gestalteten Hotel. Dies hat sich als eine gute Wahl erwiesen, unsere Zimmer waren sehr geräumig, hell und -ganz wichtig- sauber und ruhig.
Aufgrund der zentralen Lage beschlossen wir gleich nach Ankunft in Richtung Kölner Altstadt zu laufen. Auf unserem Weg durchquerten wir einige Einkaufsstraßen, bis wir vorm berühmten Kölner Dom standen.
509 Stufen müssen wir den engen Turm hochsteigen und dabei 97 Höhenmeter überwinden. Für Unsportliche ist das eine harte Aufgabe und wir laufen an so einigen vorbei, die laut schnaufend die Wendeltreppe verstopfen.
Aber der Weg nach oben wird mit einer hervorragenden Sicht auf die Stadt und das Umland belohnt. Zurück nach unten machen wir Halt bei der größten frei schwingenden läutbaren Glocke der Welt, welche in der Glockenstube des Südturms untergebracht ist.
Doch das absolute Highlight ist der Dreikönigenschrein, das größte aus Gold geschmiedete Kunstwerk des Mittelalters. Dort werden die Reliquien der Heiligen drei Könige aufbewahrt. Mit über 1000 Edelsteinen und Perlen ist er von unschätzbarem Wert und sehr beeindruckend.
So langsam bekamen wir Hunger und beschlossen bei Kaffee und Kuchen unsere Füße ein wenig auszuruhen.
Dann schlendern wir weiter über die Hohenzollernbrücke, vorbei an den unzähligen Liebesschlössern. Wie viele andere auch setzen wir uns ans Ufer und genießen den Blick auf die Kölner Silhouette.
Den Abend liesen wir im Brauhaus „Früh“ mit einer traditionellen Mahlzeit (Sauerbraten) bei gemütlicher Stimmung ausklingen. Dazu gab es ein kühles Kölsch, was natürlich nicht fehlen darf. Es fiel mir nicht schwer schnell einzuschlafen, da ich schon etwas K.O. war.
Wir laufen weiter zum Fischmarkt, wo wir kleine farbenfrohe Fachwerkhäuser entdeckten.
Beim Frühstücksbuffet gabs nichts auszusetzen, unsere Erwartungen wurden sogar weit übertroffen. Für jeden ist was dabei: verschiedene Sorten Brötchen, dazu Marmeladen, Wurscht, Käse, Obst, Joghurt, Müsli, warme Speisen wie Rührei und Bacon-Schinken, uvm. Das Getränkeangebot umfasste zahlreiche Säfte, Wasser, Tee und natürlich Cappuccino. Wem das noch nicht genug war, der konnte sich ein Eis zur Nachspeise gönnen. Nicht nur das Essen selbst war gut, die Servicekräfte waren ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Nach einem ausgiebigen und superguten Frühstück im Hotel starteten wir den zweiten Tag.
Neben dem Kennenlernen der Stadt, stand auch der Besuch der europäischen Fachmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign auf dem Programm. Hier konnten wir uns auf insgesamt 3 Hallen über die wichtigsten Themen der Branche informieren, austauschen und weiterbilden. Farbenhersteller und Lieferanten präsentierten uns ihre große Auswahl an Produktneuheiten. Die motivierten Nachwuchsmaler vom Nationalteam zeigten ihr Können in Wettbewerben. Für das Jubiläumsjahr der Münchner Meisterschule haben sich die Schüler was ganz Besonderes einfallen lassen. Jeder, der ehemalig dort Schülerin oder Schüler war, darf sich am Hauptstand auf der „Wall of Fame“ verewigen, darunter natürlich mein Chef. Richtig faszinierend fand ich Vorführungen, die man selten zu Gesicht bekommt, wie Airbrush oder Bodypainting. Auf der Messe konnte ich einige gute Infos/Tipps für den Berufsalltag sammeln, werde diese in Zukunft auch anwenden. Nach dem Trubel in den Messehallen waren wir uns einig, dass wir eine kleine Stärkung brauchten.
Weil ich noch nie beim Steakessen war und dies unbedingt mal ausprobieren wollte, entschieden wir uns für Maredo.
Donnerstag Früh hatte mein Chef noch ein paar Termine mit Farben- und Tapetenherstellern. Ab frühen Nachmittag gingen wir an Bord eines der vielen Schiffe, die in der Altstadt anlegen, somit sahen wir die Stadt Köln nochmal aus einer anderen Perspektive. Bei der einstündigen Rundfahrt wurden uns nochmal ein paar wichtige Infos per Lautsprecher verkündet.
Das Besondere am Museum ist eine Produktionsstraße, bei der man zuschauen kann, wie kleine Schokotäfelchen hergestellt werden. Ein begehbares Tropenhaus zeigt unter welchen Voraussetzungen Kakaobäume gehalten werden. Weil ich diese Art von Klima nicht gewohnt bin, flüchtete ich regelrecht aus diesem Abteil. Eine weitere Attraktion ist der 3m hohe Schokoladenbrunnen, an dem von einer Mitarbeiterin Waffeln in die flüssige Schokolade getaucht und an die Besucher zum Probieren verteilt werden. Nach der vielen Schoggi machen wir noch ein süßes Foto mit dem Lindt Goldhase und laufen rheinaufwärts.
Am nächsten Morgen nahmen wir das Schokoladenmuseum in Angriff, welches wir nicht verpassen durften.
In der Ausstellung wird die gesamte Geschichte der Schokolade gezeigt, von ihren Anfängen, bis zu den heutigen Herstellungsmethoden.
Da das Duftmuseum im Farina Haus in der Nähe war, gingen wir dort hin. Johann Maria Farina machte Köln durch seinen einmaligen Duft „Eau de Cologne“ weltberühmt. Um nicht mit leeren Händen nach Hause zu kommen, nahm ich ein kleines Fläschchen von der ältesten Parfümmarke der Welt mit.
Am Abend machten wir noch eine Time-Ride. Während wir uns in den Nachbau einer historischen Straßenbahn setzten erlebten wir mit einer Virtual Reality-Brille eine Rundfahrt durch die Kölner Altstadt zur Kaiserzeit. Erstaunlich wie Echt alles wirkte.
Dann war es so weit wir mussten die Heimreise antreten und uns von dieser tollen Stadt verabschieden. Der Rückflug verlief ohne Probleme. Es war kein einziges Wölkchen am Himmel, so hatten wir beste Voraussetzungen unsere Heimat mal von oben zu sehen.
Vielen herzlichen Dank an meinen großartigen Chef für diese tollen Tage.
Diese werden mir immer in schöner Erinnerung bleiben.
Darum können Heinzelmännchen können nicht mehr unsere Arbeit machen :-)
Ein paar Impressionen aus Köln
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